Das ayurvedische Wissen basiert auf der Lehre der fünf Elemente: Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde.
Ayurveda sieht den Menschen als Abbildung des Makrokosmos, und umgekehrt der Kosmos ist das Abbild des Menschen (Mikrokosmos). Im Kosmos herrschen die fünf Elemente: Erde und Luft ergibt Mond, Feuer gleicht der Sonne, Luft und Äther ergibt Wind.
Diese fünf Elemente sind auch Bestandteile des Menschen. Sie finden sich überall im Körper, in jeder Körperzelle wieder. Im Ayurveda werden die Menschen entsprechend ihren Doshas klassifiziert. Es gibt Dohas auf körperlicher Ebene (Deha Prakriti) wie auch auf geistiger Ebene (Manasa Prakriti).
"Vata, Pitta und Kapha sind, zusammengefasst, die 3 Doshas; sind sie im Ungleichgewicht, zerstören sie den Körper, sind
sie im Gleichgewicht, unterstützen (versorgen, erhalten) sie ihn"
- Astanga Hrdayam, Kapitel 1:6 -
Die fünf Elemente bilden sich zu den 3 Doshas (Konstitutionen): Vata, Pitta und Kapha.
Die 3 biophysiologischen Kräfte, auch genannt die drei Doshas:
Vata - besteht aus Äther und Luft. Vata steuert sämtliche Körperbewegungen, den Blutkreislauf, die Atmung, Ausscheidung, Sprache, das Gehör, Empfindungen, den Tastsinn, Gefühle wie Angst, Furcht und Begeisterung, die natürlichen Triebkräfte und das Sexualverhalten.
Pitta - besteht aus Feuer und etwas Wasser. Pitta ist verantwortlich für das Sehvermögen, Hunger und Durst, den Wärmehaushalt des Körpers, Geschmeidigkeit und Glanz, Fröhlichkeit, den Intellekt und die sexuelle Spannkraft.
Kapha
- besteht aus Erde und Wasser. Kapha bestimmt den Körperbau, die Körperkraft, sexuelle Potenz, Bindungsfähigkeit, Beständigkeit, Bedächtigkeit, Geduld und Zurückhaltung. Kapha sitzt oberhalb des
Herzens, im oberen Teil des Magens, in der Lunge und im Kopfbereich.
Wir Menschen unterscheiden uns voneinander durch kleine Unterschiede in unserer Grundkonstitution (Prakriti), weil die drei Energien jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt sind und dabei eine oder zwei der Grundenergien gemeinsam dominieren.
Wenn wir gesund und vital bleiben wollen, so müssen die drei Energien, nicht nur jede für sich, sondern auch im Verhältnis zueinander im Gleichgewicht bleiben. Denn wenn eine Energie beeinträchtig wird und sich in ihre gewohnten Eigenschaft oder Stärke verändert, oder die drei Grundenergien aus der Balance geraten, führt dies zu Vikriti, einem ungesundem Zustand, der Erkrankungen zur Folge hat. Bleibt der Störungszustand über einen längeren Zeitraum unbeachtet, so können auch schwerere Krankheiten entstehen.
Je nach Tageszeit, Aufenthaltsort, Ernährungsweise, Gefühlslage und anderen Faktoren unterliegen die Grundenergien ständig wechselnden Einflüssen.
Die Geistige Konstitution
Die drei Grundenergien, die unsere geistigen Funktionen steuern, stehen auch in enger Verbindung zu unserem Denkvermögen, Deshalb ist es wichtig, deren Eigenschaften ebenfalls im Gleichgewicht zu halten. Der Geist hat verschiedene Erscheinungsformen, die wir als Geisteseigenschaften bezeichnen: Rajas, Sattva und Tamas.
Rajas
- umfasst das Denken, Planen, Entscheiden, die Bewegung und Leidenschaft. Scharfe, saure, bittere, gesalzene, zu heiße und zu trockene Nahrung verstärken Rajas.
Tamas
- steht für Gefühle wie Gier, Zorn und Eifersucht, und Eigenschaften die die Aktivität und Beweglichkeit einschränken, wie z.B. Faulheit, Trägheit und Dunkelheit.
Tamastische
Nahrung ist z.B. schwer, kalt, trocken, wieder aufgewärmte und wenn diese zu lange aufbewahrt wird.
Sattva - ist die Reinheit und das Wissen. Sattva beinhaltet Gleichgewicht, Güte, Wahrheit, Mitgefühl, Ruhe und Frieden.
Unsere Nahrungsmittel werden geordnet als sattvisch, rajastisch und tamastisch. Es ist also von großer Bedeutung zu welcher Gruppe die zu sich genommenen Lebensmittel gehören. Sie können die erwünschte, oder unerwünschte Wirkung auf physischer oder psychischer Ebene erzeugen. Sattvische Nahrung verstärkt die positiven geistigen Eigenschaften des Menschen, wie freudvoll, Demut, Freundlichkeit und Nachsichtigkeit.
Sind Sattva, Rajas und Tamas nicht in Balance, können seelische Krankheiten entstehen. Sattva ist die innere Balance von Rajas und Tamas. Eigenschaften, die vielfach unser Leben in moderner Zeit bestimmen. Für unsere Gesundheit und Vitalität ist daher ein Gleichgewicht in allen sechs Bereichen erforderlich, denn jeweils drei Dimensionen der beiden Ebenen beeinflussen sich gegenseitig. Jedes Ungleichgewicht der drei Geisteseigenschaften beeinträchtig die Balance der Grundenergien und umgekehrt.
"Vata, Pitta und Kapha werden durch göttliche und rationale Heilmittel besänftigt, wenn sie sehr angeregt sind. Rajas und Tamas werden durch Wissen und Verwirklichung, Einschränkung, Erinnerung und Meditation überwunden."